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Elisenlebkuchen

Ist man in der glücklichen Lage ein bezauberndes Patenkind namens Elise zu haben, so möchte man dieses natürlich zur Weihnachtszeit feiern. Wie ginge das besser als mit einem Elisenlebkuchen?

Ich bin ja ein Banause und kenne Elisenlebkuchen aus Märchen und aus der Backstube eines in Supermärkten erhätlichen Lebensmittelriesens mit blauer Verpackung. Das ist peinlich, aber kein Hindernis. Ein wenig Internet Recherche bei den im Internet sehr gut vertretenen Nürnberger Lebküchnereien ergab folgendes: der Elisenlebkuchen ist eine Nürnberger Spezialität. Er beinhaltet keinerlei Mehl, dafür Nüsse (genannt "Ölsamen") in verschiedenen Mahlgraden, Orangeat, Zitronat und natürlich viele Gewürze. Die Bäcker scheinen da allerdings zu schummeln, denn auf den Websites werden oft Elisenlebkuchen mit nur 38% Nuss angeboten. Das mache ich natürlich nicht. Es geht ja um die Ehre des besten Patenkindes von allen.

Ich suche mir also im Internet ein Elisenlebkuchenrezept. Dieses habe ich dann nach Gutdünken in einem Detail abgewandelt: einen klitzekleinen Teil Haselnuss habe ich durch Mandel ersetzt. Mandel ist einfach feierlich, weihnachtlich, und entfernt marzipanig. Geschmacklich ändert diese kleine Menge wohl eher nicht. Ist mehr fürs Gefühl.

Da es im Supermarkt keine kreisrunden Oblaten gab, habe ich sie selbst aus rechteckigen Bögen ausgeschnitten. Die Herausforderung beim Backen ist eine ausreichend große Menge Teig auf die Oblate zu setzen. Beim Backen läuft die Masse auseinander und sollte dann genau die ganze Oblate bedecken und nicht über deren Ränder hinauslaufen. Bei manchen hat es geklappt, bei manchen nicht ganz so gut. Die Hälfte der Elisenlebkuchen habe ich - unter Protest des Tangoero - mit Schokolade überzogen. Der Tangoero empfindet Schokolade auf Lebkuchen als Frevel. Ich finde, Schokolade kann nirgends Frevel sein.

Und wie schmeckt das Patenkind-Keks? wunderbar saftig, aromatisch, gewürzig. keinesfalls zu orangeatig oder zitronatig. Schönheiten sind meine Elisenlebkuchen nicht, aber es sind die inneren Werte die zählen. In der Weihnachtszeit. Und eigentlich immer.


Elisenlebkuchen für Elise
(Zubereitungszeit: 30 Minuten + 24h Rasten + 15Min. Backen)
(ergibt: ca. 30 Lebkuchen)

235 g Zucker
3 Eier
1/2 El kandierter Ingwer; fein gehackt
1/4 TL Zimt, gemahlen
¼ TL Gewürznelke, gemahlen
¼ TL Koriander, gemahlen
¼ TL Piment, zerstoßen
¼ TL Muskatblüte
¼ TL Kardamom
1/2 TL Vanillezucker
120 g Haselnüsse; grob gemahlen
120 g Haselnüsse; fein gemahlen
25 g Walnüsse; grob gehackt
50 g Orangeat; fein geschnitten
50 g Zitronat; fein geschnitten
1 Zitrone;abgeriebene Schale
1 Orange; abgeriebene Schale
Oblaten (5cm Durchmesser)
  • Zucker, Eier und Vanillezucker sehr gut verrühren.
  • Nüsse, Orangeat, Zitronat, Ingwer und Gewürze hinzufügen.
  • Teig 24h am Balkon ruhen lassen.
  • Am nächsten Tag 20 g schwere Kugeln formen und auf die Oblaten setzen.
  • Lebkuchen im vorgeheizten Ofen bei 200°C 12 bis 15 Minuten backen.
  • Lebkuchen auf einem Rost auskühlen lassen.
  • Lebkuchen nach belieben mit Schokolade überziehen.
Anmerkungen:
  • Angeblich werden die Elisenlebkuchen nach 10 Tagen Lagerung noch besser.
  • Ich habe die Hälfte der Lebkuchen mit Schokolade überzogen. Dafür habe ich 100g Milchschokolade und 100g dunkle Kuverture zusammen sanft über Wasserdampf geschmolzen, gut verrührt und erkalten lassen. Dann habe ich die Mischung nochmals erwärmt und sodann die Elisenlebkuchen damit überzogen. Um dem Patenkind zu huldigen habe ich Kuverture von Valrhona verwendet und werde pausenlos darauf angesprochen, wie besonders gut doch der Überzug der Lebkuchen ist.

Hausfreunde

Das letzte Weihnachtskeksrezept des Jahres. Stille. Was für ein Moment. Neun besinnliche Sorten (bis auf das Chai Keks, alle ganz traditionell) habe ich heuer gebacken und jetzt freue ich mich darauf sie bei einer guten Tasse Tee knabbern zu dürfen.

Die letzte Kekssorte ist eine - für meine Familie - sehr sehr wichtige Kekssorte. Der Hausfreund. Bereits seit Generationen ist die ganze Familie süchtig, auch wenn er objektiv betrachtet gar nicht so besonders ist. Wenn es ein Keks gibt, das ich in der Sockenlade verstecken sollte, dann ihn.

Ich mag den Hausfreund besonders wegen seines Namens: Hausfreund .... hihi. Tatsächlich benennt ihn meine Familie aber seit Generationen falsch: Ein Hausfreund ist ein hartes Keks mit Trockenfruchtfüllung. Wir aber lieben die Variante mit Mandeln und Schokolade und das ist dann ein Soldatenfreund. Die Kekse werden als Laibe gebacken, noch heiß in Scheiben geschnitten und dann in einer Dose aufbewahrt. Dort werden sie hart. Ich meine steinhart. Und das ist gut so, denn früher wurden diese Kekse zu den Soldaten an die Front geschickt. Steinhart hielten sie sich lange und der Soldat konnte sich an besonders triesten Tagen mit einem Keks aus seiner Blechdose trösten.

Und jetzt schnell in die Sockenlade mit den Keksen, bevor die Familie diesen Post liest und sich auf die Jagd nach den Hausfreunden begibt.


Hausfreunde
(ergibt ca. 40 Hausfreunde; Zubereitungszeit: ca 45 Minuten)

280g Zucker
3 Eier
280g Mehl, glatt
Salz
100g Schokolade (Kochschokolade), grob gehackt
100g Mandeln, abgezogen und grob gehackt
1 Dotter
  • Backrohr auf 160°C vorheizen.
  • Zucker und Eier rühren bis die Masse weisslich wird.
  • Dann Mehl und 1 Prise Salz hinzufügen und zu einem etwas klebrigen Teig rühren.
  • Schokolade und Mandeln untermengen.
  • Mit bemehlten Händen 3 Rollen formen (ca. 4cm breit und 2 cm hoch) und diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen.
  • Rollen mit Dotter bestreichen und ca. 15 Minuten backen bis sie goldgelb sind.
  • Noch heiß mit einem scharfen Messer in 1cm dicke Scheiben schneiden und auf einem Gitter auskühlen lassen.
  • In einer Keksdose aufbewahren.
Anmerkungen:
  • Die Laibe unmittlebar nach dem Backen in Scheiben schneiden, sonst wird der Laib hart und lässt sich nicht mehr schneiden.
  • So richtig hart wird der Hausfreund erst nach einigen Tagen.

Chai Kekse

Juhu, es schneit. Viele kleine Flocken! Ganz viele! Als würde man einen Daunenpolster ausschütteln.

Tja, perfektes Keksbackwetter! Schnell noch ein paar Zutaten einkaufen und los geht's!

Wenn es um Weihnachtskekse geht, dann bin ich sehr traditionsverbunden. Ich mag alte Familienrezepte und backe eigentlich jedes Jahr die selben Sorten. Schokobusserl, Vanillekipferl, Hausfreunde (der Renner bei uns), Nussschnitten, Rumkugerl, Pickkekse, sogenannte Gatschhauferl und Zimtsterne. Auch bei den Zutaten bin ich traditionsverbunden. Keine teure Schokolade wandert in meine Kekse. Nein, Kochschokolade von Manner ist meine Wahl, einfach weil das immer schon so war.

Und nachdem ich hier jetzt über einen Paragraph hinweg eine Lanze für die Tradition gebrochen habe, widerspreche ich mir jetzt selbst und stelle ein Rezept vor, dem ich nicht widerstehen konnte. Ich weiß leider nicht mehr woher ich es habe. Irgendwo gelesen, schnell auf ein Post-it gekritzelt und 5 Jahre später wieder ausgegraben. Es handelt sich um ein Chai Keks. Der Leser kennt sicher diesen Indischen Gewürztee, der mit Sojamilch und im Winter besonders gut schmeckt.

Der Keksteig ist ein recht einfacher Teig. Vor dem Backen werden die Kekse in einer Gewürzmischung gerollt und bekommen dadurch einen chai-igen Duft und Geschmack. Ich finde sie ganz reizend. Eher nicht zum schnellen Naschen , sonder zum Anbieten wenn eine Freundin auf eine Tasse schwarzen Tee (wie der herrliche, den ich bei Sophie serviert bekommen habe) vorbeischaut, oder fürs Büro für das 15Uhr Zuckertief. Ein Getränk sollte jedenfalls dabei sein.


Chai Kekse
(ca. 25 Kekse; Zubereitungszeit: 20 Min. + 1h Kühlzeit + 20 Min. Backzeit)

120g Butter
1 Ei
160g + 40g Kristallzucker
180g Mehl, glatt
1 TL Backpulver
Prise Salz

3/4 TL Zimt, gemahlen
1/2 TL Ingwer, gemahlen
3/4 TL Nelken, gemahlen
3/4 TL Kardamom, gemahlen
3 Prisen Pfeffer, schwarz, frisch gemahlen

  • Butter und 160g Kristallzucker gut verrühren, Ei hinzufügen, weiter rühren.
  • Mehl, Backpulver und Salz vermischen und zu der Buttermasse geben.
  • Teig für 1h im Kühlschrank kühlen.
  • Mit dem einem Kaffeelöffel Teigportiönchen abstechen, diese zu Kugeln rollen, in der Gewürz-Zuckermischung rollen.
  • Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und ca. 15 Minuten backen. Nach der Hälfte das Backblech um 180° drehen.
  • Kekse aus dem Rohr nehmen und auf einem Rost auskühlen lassen.
  • In einer Keksdose aufbewahren.
Anmerkungen:
  • Die Gewürzmischung kann nach dem eignen Geschmack verändert werden. Noch etwas Muskatblüte dazu? Weniger Ingwer? Ganz nach Belieben.

Pfeffernüsse

Mein Tipp für die Adventzeit ist das Lesen von alten und neuen Weihnachtsmärchen. Das tut der Seele gut und nicht nur für Kinder sind die großen Klassiker "Der allererste Weihnachtsbaum" von Löns; "Nussknacker und Mausekönig" von Hoffmann und natürlich "Die Schneekönigin" von Andersen. In vielen der alten Märchen ist von Pfeffernüssen die Rede. Als Kind hat mich das Wort "Pfeffernuss" - ohne je eine probiert zu haben - immer fasziniert. Und bis heute ist mir noch keine untergekommen. In Österreich sind die Dinger leider echt selten.

Letzten Sonntag kam mir die Pfeffernuss wieder in den Sinn und ließ mich nicht mehr los. Ein Rezept musste gefunden werden. Hat man aber noch nie eine Pfeffernuss gekostet, so ist es sehr schwer das perfekte Rezept zu finden. Man weiß ja nicht wonach man sucht. Ich bastelte also aus diversen Rezepten einen wilden Zutatenmix und entdeckte immer wieder neue Komponenten, die verlockend klangen und die unabdinglich für "meine" Pfeffernüsse" schienen: Rosenwasser, Hirschhornsalz, Pottasche. Bekanntlich bin ich sehr empfänglich für hübsch klingende Zutaten.

Hirschhornsalz hatte ich noch nie verwendet. Es handelt sich um ein altes Backtriebmittel, das vor der Erfindung des Backpulvers eingesetzt wurde. Bei Lebkuchen ist es immer noch sehr beliebt. Nirgends aber steht wie unglaublich grauenvoll es nach Salmiak (bisserl wie Lakritze) stinkt. Ich empfehle es trotzdem zu verwenden, denn der Geruch verfliegt beim Backen. Auf die Pottasche (auch ein altes Backtriebmittel) habe ich verzichtet und stattdessen noch einen Esslöffel Rosenwasser nachgeschüttet.

Unbedingt unterstreichen muss ich, dass der Teig bis zum Hirschhornsalz wirklich großartig verlockend duftet. Eigentlich genau so wie ich es mir in den Märchen immer vorgestellt habe.

Traditionell werden Pfeffernüsse nur mit einer Glasur aus Zitrone und Staubzucker bestrichen. Ich habe einen Teil mit selbstgemachter Dirndlmarmelade und anschließend mit dunkler Schokolade überzogen. Sehr empfehlenswert, wobei Milchschokolade noch besser passen würde.

Und wie haben die Pfeffernüsse geschmeckt? "Wie im Weihnachtsmärchen" kann ich da nur antworten. Lebkuchen mit feinem Biss.


Pfeffernüsse
(ca. 30 Pfeffernüsse; Zubereitungszeit: 30 Minuten + mind. 1h kühlen + Backzeit)

150g Honig
100g Zucker
1 TL Lebkuchengewürz
2 Messerspitzen Pfeffer, weiß
1 TL Hirschhornsalz
1 EL Wasser, laufwarm
300g Mehl
1 Ei
3 EL Rosenwasser
  • Honig mit Zucker in einem kleinen Reindl unter Rühren erwärmen bis der Honig flüssig ist und sich mit dem Zucker verbunden hat. Mischung wenig abkühlen lassen.
  • Lebkuchengewürz und Pfeffer einrühren.
  • Hirschhornsalz in 1 EL lauwarmen Wasser auflösen und in den Honig einrühren (schäumt).
  • Mehl und Ei in den Honig einrühren. Der Teig ist recht klebrig.
  • Teig in Alufolie wickeln und mind. 1h (besser über Nacht) kühlen, da er sich dann besser verarbeiten lässt.
  • Backrohr auf 190°C vorheizen.
  • Aus dem Teig 30 Kugeln formen und auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen.
  • Pfeffernüsse auf mittlerer Schiene 10-12 Minuten backen. Eher hell und nicht goldbraun backen.
  • Pfeffernüsse etwas abkühlen lassen und noch lauwarm mit Zitronenglasur (siehe Anmerkungen) bestreichen.
  • Glasur trocknen lassen und dann die Pfeffernüsse in einer Keksdose aufbewahren.

Anmerkungen:
  • Ich habe 1/3 des Mehls durch Roggenmehl ersetzt. Roggenmehl wurde früher häufig für Lebkuchenteig verwendet.
  • Zitronenglasur: 30g Staubzucker und 2 TL Zitronensaft glatt rühren.
  • Der Geschmack nach Weißem Pfeffer wird nach 2 Tagen in der Keksdose etwas stärker. Das beim Würzen zu beachten.
  • Hirschhornsalz und Rosenwasser bekommt man im Reformhaus/Biosupermarkt.
  • Rollt man den Teig in kaltem Zustand zu Kugeln so klebt er weniger und lässt sich leichter verarbeiten.