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Die Prager Markthalle (Pražská tržnice)

Auf die Prager Markthalle, die unweit der Moldau im Stadtteil Holešovice liegt, hatte ich mich sehr gefreut, versprach die zum Markt gehörige Homepage doch blühendes Leben. Irgendwie hatten wir aber wohl ein schlechtes Timing, denn das Areal präsentierte sich ziemlich öd, verfallen und leer.

First things first: Erstmal Kaffee.
Der Markthallen-Komplex wurde zwischen 1893 und 1895 im Jugend- und Neo-Renaissance-Stil als zentraler Schlachthof errichtet. Von dieser Nutzung zeugen beispielsweise noch die Plastiken an den zentralen Zugängen. Zur Spitzenzeit, 1929, wurden hier 75 Millionen Stück Vieh geschlachtet und verarbeitet. Bis 1983 wurde das Areal als Schlachthof genutzt, seitdem als Markt. Seit 1993 ist der Ort als Kulturdenkmal geschützt.

Blick auf das Gelände von der Bubenské nábřeží aus.
Wir betraten das Areal von der Bubenské nábřeží aus und freuten uns nach Tagen von Schildern in der für uns fremden tschechischen Sprache, endlich mal wieder Schilder in einer vertrauten Sprache zu sehen: Das Lokal Vrátnice Grill & Beer wirbt auf Dänisch, gibt es dort doch dänisches Bier. Wir hatten aber Kaffeedurst und landeten bei Kopeček Cukrárna, wo wir von der Terrasse aus das Treiben auf dem Vietnamesenmarkt beobachteten. Ich bedauerte, dass wir schon im Bistro des Technischen Museums gegessen hatten, denn aus den vietnamesischen Garküchen roch es ausgesprochen lecker.

Auf dem Markt.
Auf dem Markt.
Wir bummelten dann noch eine Weile über das Areal, aber so richtig konnte es uns nicht in seinen Bann ziehen. Das mag auch daran liegen, dass wir uns eine Mischung aus Markthallen und Gedöns vorstellten, ähnlich dem Camden Lock Market in London. Das ist vielleicht an den Wochenenden der Fall, wenn in Halle 13 Designer und Kunsthandwerker ihre Waren präsentieren (findet bis Ende des Jahres statt). So dominierten Billigwaren aus Fernost und gefälschte Markenprodukte.

Auf dem Markt.
Ein bekannter Geheimtipp ist wohl die Halle 22, wo es Obst, Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren, Käse und andere Spezialitäten auch von kleinen regionalen Erzeugern gibt. Aber wie gesagt: Wir hatten wohl schlechtes Timing ....

Böhmische Küche und Steaks im Kampárium (Prag)

"Sachma, warum haben wir die letzten Tage eigentlich nie in einem tschechischen Lokal gegessen?", fragte der Gatte am letzten Abend in Prag. "Weil du keine Lust auf Schweinebraten, Gulasch und gefüllte Knödel hattest? Weil dir die Lokale zu touristisch waren? Denk' an den Koberer in der Altstadt mit dem Touristenmenü für 99 Kronen. Oder das Lokal an der Hauptstraße mit der bebilderten Speisekarte." "Hm, ja, aber wenigstens heute möchte ich mal tschechisch essen."

So landeten wir also im Kampárium, einem sehr urigen Kellerlokal mit einem Zugang, den man am Besten auf allen Vieren nimmt (wir bewunderten die Kellner, die es schaffen, mehrmals pro Tag über diese Felsstiege zu klettern, um die Gäste auf der Terrasse zu bewirten).

Die Balsamico-Creme am Tellerrand verrät: Mein Steak wurde medium rare bestellt.
Der Gatte bestellte auch diesmal nichts Böhmisches, sondern wie ich ein Steak mit Bratkartoffeln. Die Steaks erwiesen sich leider als zäh, was bei einem Lokal, das sich auch als Steak-House versteht, nicht passieren sollte. Böhmische Küche wäre vermutlich die bessere Wahl gewesen. Das Hausbier war süffig, der Service nett und flott - mit gutem Steak wäre es perfekt gewesen.

Pause im Kavárna Zlatá ulička (Prag)

Für die Prager Burg plante ich einen ganzen Tag ein, und wir hätten dort problemlos sogar noch mehr Zeit verbringen können. Der Gatte hat eine beneidenswerte Kondition, wenn's um Ausstellungen geht. Ich zog mich irgendwann etwas zurück, weil's zu viele Eindrücke für mich waren.

Kavárna Zlatá ulička.
Das Lokal ist wirklich winzig.
Einfach mal den Blick nach oben werfen: Die Decke im Kavárna Zlatá ulička.
Ein schöner Rückzugsort findet sich ausgerechnet im meist sehr überlaufenen Goldenen Gässchen: Das Kavárna Zlatá ulička. Es ist zu klein für Reisegruppen, die den linken Teil des Gässchens anscheinend meistens eh buchstäblich links liegen lassen. So war das Café bei unserem Besuch nur wenig besucht, und unter den Besuchern waren auch Prager Stammgäste.

Mittagsimbiss im Restaurant Lippert auf dem Staroměstské náměstí (Prag)

Nach einem Vormittag im recht enttäuschenden Lego-Museum, einem Bummel durch die übervolle Altstadt, damit der Gatte mal das Postkarten-Prag sieht, und einem kurzen Abstecher in das ehemalige jüdische Viertel fielen wir erschöpft auf die Bänke der Terrasse des Restaurants Lippert auf dem Staroměstské náměstí.

Heute kommt die hausgemachte Limonade im Krug.
Bei Salat mit Birne und Entenbrust, dunklem Bier und der hausgemachten Limonade, die es zurzeit in Prag überall gibt, schöpften wir neue Kraft, um anschließend die Kirche St. Nikolaus in der Altstadt (mit informativer Ausstellung zur Geschichte der Hussiten), Teynkirche und Ungelt zu besichtigen.

Salat mit Birne und Entenbrust.
Das Essen im Lippert ist gut, das Bier süffig, der Service flink. Auch das Innere des Restaurants ist absolut sehenswert, besteht es doch teilweise aus einem gotischen Keller, dessen Fundamente ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Der Weg zur Toilette gestaltet sich abenteuerlich - nichts für Menschen, die es barrierefrei brauchen, aber malerisch.

Pizza im Ristorante Carmelita in Prag

Nach dem abendlichen Bummel über den Prager Hausberg Petřín landeten wir im Ristorante Carmelita, einer Pizzeria an der Újezd. Es war ein lauer Abend, wir konnten draußen sitzen und genossen den Blick auf das Treiben an der lebhaften Hauptverkehrsstraße.

Holzofenpizza, Bier und Limonade.
Die Holzofenpizza ist gut, Bier und Cocktails sind suffig, der Service freundlich.

Später spazierten wir noch zum Malostranské náměstí, dem zentralen Platz auf der Kleinseite, und fuhren mit der Tram zurück ins Hotel.

Fünf Tage Prag oder: Abendessen, wo Karel Gott einst frühstückte

Ende September waren wir für ein verlängertes Wochenende in Prag. Die Reiseplanung überließ der Gatte wie üblich mir, und ich machte mir einige Gedanken, vor allem über die Hotelwahl. Ziemlich schnell war klar: Ich möchte in keines der Hotels in der überlaufenen Altstadt, wo ich in Menschenmassen stehe, sobald ich aus der Tür trete. Also suchte ich eine ruhige Gegend und kam auf die Kleinseite.

Beliebter Snack: Trdelník, hier mit Schokolade gefüllt.
Nach einigem Hin und Her, ob es denn nun auch wirklich mit dem Urlaub klappt, fiel unsere Wahl auf das preiswerteste Hotel auf meiner Liste, Hotel Malá Strana - die teureren Alternativen waren nämlich inzwischen ausgebucht. Das Hotel liegt günstig zu verschiedenen Straßenbahnlinien, hat einige Lokale und Bars in der Umgebung, und man kann schön an der Moldau spazieren gehen.

Trdelník kann man fast überall kaufen. Hier gibt es sie mit Eis gefüllt.
Wir mieteten ein Studio im Dachgeschoss und hatten mehrmals jeden Tag Spaß mit dem Aufzug, der sehr langsam fuhr, einen Zwischenstopp im ersten Stock brauchte und zwischen dem vierten und dem fünften Stock einmal komplett resettet werden musste.

Erntedank-Bild auf dem
Herbstmarkt der Insel Kampa.
Ansonsten war das Preis-Leistungs-Verhältnis top, und vor allem das Frühstücksbüfett hatte eine Qualität, mit der ich bei einem so einfachen Hotel nicht gerechnet hätte. Einzig das chaotische Housekeeping, das erst am späten Nachmittag kam, und ein Fernseher ohne irgendein nicht-tschechisches Programm störten. Letzteres kompensierte ich mit Radiohören über das stabile wlan, aber dem Gatten fehlte das Fernsehen.

In der Umgebung gab's einige spannende Restaurants, allein, die waren nicht gattenkompatibel. Am ersten Abend aßen wir ohnehin auf unserem Zimmer, denn wir hatten noch so viel belegte Brote von der Hinfahrt.

Am zweiten Abend aßen wir im Café Savoy. Davon gibt's keine Fotos, die Kamera hätte nur gestört. Es gab einen wunderbar interpretierten Salade niçoise mit gegrilltem Thunfisch, gefolgt von Wiener Schnitzel für den Gatten und Steak tartare für mich. Dank des begleitenden Rieslings war dann auch irgendwann das Wahlergebnis halbwegs erträglich ...

Blick auf's Café Savoy.
Im Café Savoy wurde ein kitschiges Video mit Karel Gott gedreht, das den Titel "Wenn ein Mann mit einer Frau frühstückt" trägt.



Eigentlich wollten wir nochmal zum Konditorn ins Savoy, aber ausgerechnet in Prag waren wir nicht einmal richtig konditorn.

Uns war gerade so.
In den nächsten Tagen stelle ich Dir die eine oder andere Lokalität, in die wir in Prag stolperten, vor.

Vesterhavshytten: Heavy-Agger-Hotdog

Ein Ort mit kaum 400 Einwohnern, der leidenschaftlich um seinen købmand kämpft und einmal im Jahr ein Heavy-Metal-Festival veranstaltet, ist auch kulinarisch ein bisschen verrückt. So gibt es in der Vesterhavshytten, dem Lokal am Strandzugang, den Heavy-Agger-Hotdog.

Da der Gatte in seinen normal großen Fransk Hotdog gleich rein biss, gibt es keinen Vergleich. aber stell' Dir einfach drei Hotdogs in einem vor, dann hast Du den Heavy-Agger-Hotdog.
Der ist im Wortsinn ein Schwergewicht. Leider machte sich der Gatte über seinen normal großen Fransk Hotdog gleich mit Heißhunger her, deswegen gibt es keinen Größenvergleich, aber stell' Dir einfach drei Hotdogs in einem vor. Das trifft es ungefähr. Es gibt ein Bild, das mich mit dem Heavy-Agger-Hotdog zeigt, und mein Gesicht drückt vor allem eins aus: Angst. Pure Angst.

Der Heavy-Agger-Hotdog ist aber tatsächlich sehr lecker. Die Betreiber der Vesterhavshytten setzen vermehrt lokale, ökologische Produkte ein, was bei den Hotdogs (noch) nicht der Fall ist. Die Wurst kommt von Tican, dem zweitgrößten dänischen Schlachtbetrieb, der zum deutschen Fleischkonzern Tönnies gehört. Lokal ist das Fleisch aber irgendwie: Tican sitzt in Thisted.

Die Wurst war gut gewürzt, saftig, schmeckte sehr gut. Auch das Brötchen, das eher Baguettegröße hatte, schmeckte nicht wie so oft laff, sondern sehr gut.  Mit Hilfe des Gatten bezwang ich den Heavy-Agger-Hotdog. Unerklärlicherweise war mir danach aber nicht mehr nach Abendessen, bestand der Einkauf beim købmand nur aus Bier ...

Mehr Impressionen aus unserem Urlaub in der Nähe von Agger gibt es im kleinen Blog.

Agger Købmandshandel - med smag af Thy: Wie sich ein kleiner Ort um ein Lebensmittelgeschäft bemüht

Da wir in diesem Jahr zweimal in Dänemark urlaubten (die eigentlich über meinen Geburtstag geplante Andalusienreise musste erstmal verschoben werden, da wir zurzeit notfalls schnell in Hamburg verfügbar sein müssen, und das ist einfacher, wenn man mit dem Auto fährt, als wenn man erst Flüge umbuchen muss), wünschte ich mir mal eine andere Gegend als ein Ferienhaus in Holmsland Klit. Der Klit ist wunderbar, keine Frage, aber nach über zehn Jahren dort wollte ich mal was anderes sehen.

So landeten wir dann in Thy, einem inseligen Teil Jütlands, und wohnten unweit von Agger, einem Örtchen mit knapp 400 Einwohnern und, in der Saison, zahlreichen Touristen. Wie viele kleine Orte hat Agger das Problem, Einzelhändler vor Ort zu halten. 2015 schloss der letzte Supermarkt im Ort.

Weithin sichtbar: Der lokale Supermarkt in Agger.
Aber die Menschen in Thy sind beharrlich, um nicht zu sagen, starrsinnig, und so schlossen sie sich zusammen, um ein Geschäft zu eröffnen. Anderthalb Jahre lang wurde geplant, wurden Gelder eingeworben mit dem Ziel, den Supermarkt wieder zu eröffnen. Im Mai 2016 war es dann soweit: Agger Købmandshandel öffnete seine Türen (hier gibt es Impressionen davon).

Dank auch ehrenamtlicher Arbeit ist es möglich, das Geschäft täglich zwischen 7.30 Uhr und 17.30 Uhr (im Sommer bis 19 Uhr) zu öffnen, und damit es eine verlässliche Grundlage gibt, die Betreiber planen und Gehälter zahlen können, können Aktien erworben und Einkäufe im Voraus bezahlt werden.

Natürlich hält sich so ein Geschäft nur, wenn auch die im Ort wohnenden Touristen dort einkaufen, und daran appelliert ein großes Schild am Parkplatz des Supermarkts. Gerade Deutsche neigen ja immer noch dazu, alle Lebensmittel mitzubringen ...

Der Supermarkt hat sich auf Lebensmittel aus der Region Thy / Morsø spezialisiert, die auch ein schönes Souvenir sind: Es gibt Bier, Honig, Marmeladen, Öle und Essige, Salze, Bonsche - alles erzeugt aus Zutaten, die in Thy wachsen. Da kann man spannende Entdeckungen machen! Außerdem gibt es eine kleine Kaffee-Ecke, in der sich an jedem zweiten Dienstag im Monat der Strickclub trifft, in der man auch das eine oder andere Strickwerk kaufen kann und in der sich eine kleine Leihbücherei befindet. Wolle und Stricknadel gibt es natürlich auch zu kaufen. Auf der FB-Seite des Geschäfts gibt's schöne Impressionen.

Darüberhinaus findet sich so ziemlich alles, was ein Supermarkt haben muss, auch frische Blumen und frisches Backwerk, und wer im Urlaub gerne deutsche Zeitungen lesen möchte, wird ebenfalls fündig. Das Angebot war in der Vorsaison zwar nicht so umfangreich wie auf dem Klit, und die Tageszeitungen kommen mit einem Tag Verspätung, aber damit kann ich leben (da ich mein Geld mit Zeitunglesen verdiene, verzichte ich im Urlaub ohnehin ganz gerne mal darauf).

Also, wenn Du in oder um Agger urlaubst, tu das, was vernünftig ist, nicht nur im Urlaub: Kaufe lokal.

Burgund 2012

Vive la France! Nachdem letztes Jahr die Champagne bei traumhaftem Wetter und frühsommerlichen Temperaturen bereist wurde, begaben wir uns heuer ins Burgund. Diesmal war vom Frühsommer eher weniger zu spüren. Aber so ein bisserl Regen trägt schon zum Charme des Burgund bei. Außerdem scheinen die Burgunder - wetterunabhängig - ein fröhliches Völkchen zu sein. Überall wurden wir auf das Freundlichste empfangen. Die Winzer waren - im Gegenteil zur Champagne - in ihrem Redeschwall gar nicht mehr zu bremsen und großzügigst wurde beim Verkosten eingeschenkt. Weintechnisch haben wir uns nur in einem Gebiet wirklich im Burgund aufgehalten: Nämlich im sehr gastfreundlichen Chablis. Pouilly-sur-Loire und Sancerre liegen eigentlich bereits in der Loire. Wir wollen da aber nicht so streng sein und erinnern uns trotzdem an eine schöne Burgundreise.

Neben dem Wein bietet das Burgund weitere kulinarische Highlights: Charolais Rinder, Epoisse Käse, Crottin de Chavignol, wunderbare Schnecken, Cassis etc.... die Liste könnte man noch lange weiterführen.

Wir haben uns aber nicht ausschließlich die Bäuche vollgeschlagen (obwohl wir nicht verheimlichen wollen, dass wir das getan haben). Im nördlichen Burgund kann man wunderschöne Landschaften, verschlafene Dörfer und stille Klöster bewundern. Anders als in den bekannten Burgund-Gegenden rund um Dijon und die Cote de Nuits. Weniger Menschen.

Mir hat am Besten die Abbaye de Fontenay gefallen. Wunderschön, still, schlicht.

wenn man vom Flughafen kommt, aus der Metro steigt .... et voila: Paris


Grand Palais - Monumenta 2012 mit Daniel Buren

Portal der Kathedrale St. Étienne in Auxerre - soviele kleine Geschichten

Abbaye de Fontenay - Kapitelsaal

Schloss Garten t

Basilika Sainte-Marie-Madeleine in Vézelay

Hundeparade 1

Hundeparade 2

Kapitel in der Basilika von Vézelay

Live Musik in Avallon - kleine burgundische Orte rocken!

Zandernocken auf Pilaf mit Hummersauce - und wie lieb die Languste auf dem linken Knödel dreinschaut

Havanna

Havanna, das Paris der Karibik. Eine Stadt die viel Vergangenheit hat und sich die Zukunft erst erkämpfen muss. Koloniale Prunkstadt und Freihafen, dann Mafiahochburg und heute heruntergekommene Hauptstadt mit viel Charme längst vergangener Tage.

"La Habana" (wie sie eigentlich heißt) ist anders als das restliche Kuba. Man spürt, dass hier der Kampf ums Überleben härter ist, als in kleineren Städten oder am Land. Die Straßenverkäufer sind hartnäckiger, die Gassen schmutziger, alles teurer und der Verfall so offensichtlich wie nirgendwo sonst. Eine wilde Melange aus karibischer Ungezwungenheit, bröckelnden Prunkbauten, kommunistischen bauwerklichen Machtbekundungen und natürlich dieses besondere Flair, das jeder Hafenstadt innewohnt. In manchen Vierteln (vor allem in touristischen) wird emsigst renoviert. In den meisten Gegenden aber schreitet der Verfall ungebremst voran. Es fällt schwer abzugrenzen, ob von Sanierung oder Neubau zu sprechen ist, wenn von einem Gebäude nur noch die Fassade steht. Die Renovierung in von Touristen stark frequentierten Gegenden erinnert in manchen Straßen ein wenig an Disneyland. So unwirklich perfekt. Die Bevölkerung scheint von diesen Verbesserungen nur begrenzt zu profitieren.

Trotz oder gerde wegen aller Widrigkeiten nimmt einen Havanna ein. Die (teilweise unfreiwillige) Entspanntheit der Menschen steckt an. Hier ist noch Zeit zu Mittag an einem Wochentag mit Freunden im Hauseingang zu sitzen, eine Zigarre zu rauchen und zu tratschen. Männer treffen sich gemütlich am Nachmittag um das Auto des Nachbarn gemeinsam zu reparieren. Hier freut sich der Gastgeber diebisch, wenn er aus irgendeiner Quelle an holländischen Gouda gekommen ist und ihn wie eine Trophäe seinen Gästen präsentieren kann. Man hat nicht viel und so wird nichts verschwendet, sondern alles verwendet, bis nichts mehr übrig ist.


Wasserkanister auf jedem Dach

im Coco Taxi über den Malecón düsen

auf dem Malecón

Propaganda in Vedado

das berühmteste Eisgeschäft Cubas

auf dem Bauernmarkt

staatliches Geschäft

der große Friedhof von Havanna - "Necropolis Cristobal Colon"



Bestattungswagen (ebenfalls aus den 50ern)

Propaganda überall

Kellner entspannen vor einem Cafe auf der Plaza de la Catedral

pompös ausgestattete Kirche "Iglesia de la Merced"

Halle des Hauptbahnhof

Alltag

staatliche Lebensmittelgeschäfte - das Angebot ist übersichtlich

die berühmte Bodeguita del Medio - Mojito rulez!

Blick in Richtung Hafen

von wegen "kleine Inselhauptstadt"

alter Glanz mit viel Leben

Büro Fassade

Gran Teatro de la Habana - die Oper von Havanna (und Links ein Spitzerl vom Kapitol)